Krieg im Nahen Osten : Netanjahu telefoniert nach Beschuss von katholischer Kirche mit Papst Leo

Die Kirche der heiligen Familie in Gaza-Stadt im April 2025AFP
Mehrere Menschen bei Attacke auf Gotteshaus in Gaza getötet +++ Spannungen in der syrischen Provinz Sweida nehmen offenbar wieder zu +++ Seibert fordert Freilassung der deutschen Geiseln +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Theresa Weiß
Nach dem Beschuss der katholischen Kirche in Gaza durch einen Panzer seiner Armee hat sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu um Schadensbegrenzung bemüht. Wie der Vatikan mitteilte, rief der Regierungschef am Freitag persönlich Papst Leo XIV. in dessen Residenz in Castel Gandolfo an, um über den Vorfall zu sprechen.
In dem Telefonat erneuerte der Papst laut Vatikan seinen Appell für einen Waffenstillstand und für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. Weiter drückte der Papst demnach seine große Sorge über die dramatische humanitäre Situation der Bevölkerung im Gazastreifen aus, deren erschütternden Preis insbesondere Kinder, alte und kranke Menschen zahlen müssten. Abschließend habe Leo XIV. die Notwendigkeit betont, Gotteshäuser und Gläubige sowie alle Menschen in Palästina und Israel zu schützen.
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Hannah Sturm

Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat Israel vorgeworfen, am Freitag zehn Hilfesuchende getötet zu haben. Neun Menschen seien beim israelischen Beschuss eines „US-Hilfszentrums in der Gegend Al-Schakusch, nordwestlich von Rafah" getötet worden, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal. Die israelische Armee erklärte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie habe von einem Angriff bei Rafah keine Kenntnis.
Bassal erklärte weiter, es habe ein weiteres Todesopfer gegeben, als israelische Soldaten Schüsse auf Zivilisten abgefeuert hätten, die an einem Verteilzentrum in der Nähe des Netzarim-Korridors, südlich der Stadt Gaza, auf Hilfe warteten. Acht weitere Menschen wurden dabei laut Bassal verletzt.
Der Zivilschutz warf Israel vor, insgesamt mindestens 33 Menschen getötet zu haben. So seien am frühen Morgen zehn Menschen bei Luftangriffen und Schüssen auf Gebiete nahe der südlichen Stadt Chan Junis getötet worden. Weitere vier Menschen seien bei einem Luftangriff in Dschabalia im Norden des palästinensischen Küstenstreifens getötet worden.
Bei zwei separaten Angriffen nahe Chan Junis seien ein Haus und ein Zelt von vertriebenen Palästinensern getroffen worden. Auf AFP-Anfrage erklärte die israelische Armee, „Terrorinfrastruktur der Hamas" attackiert zu haben.
Angesichts der Zugangsbeschränkungen für Medien im Gazastreifen lassen sich die Angaben der Zivilschutzbehörde sowie anderer Parteien nicht unabhängig überprüfen.
Israel steht wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen zunehmend unter Druck. Die UNO warnt vor einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte warf Israel „Kriegsverbrechen" vor, weil es die Blockade von Lebensmittel-Lieferungen als Waffe einsetze.
Indes warf die Hamas Israel am Freitag erneut vor, eine Vereinbarung für eine vorübergehende Waffenruhe und die Freilassung der von den Islamisten gehaltenen Geiseln zu blockieren.
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Hannah Sturm

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan nach Angaben des Kreml seine „tiefe Besorgnis" über die jüngsten tödlichen Kämpfe in Syrien geäußert. Beide hätten „die Wichtigkeit" betont, „die Situation schnell durch Dialog zu stabilisieren", erklärte der Kreml am Freitag.
Erdogan warnte nach Angaben seines Büros, die Gewalt stelle „eine Gefahr für die gesamte Region" dar. Erdogan betonte in dem Telefonat mit Putin zudem, Israel dürfe die syrische Souveränität nicht verletzen, wie das türkische Präsidialamt mitteilte.
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Theresa Weiß
Die radikal-islamische Hamas pocht bei den Verhandlungen mit Israel auf ein dauerhaftes Ende des Krieges im Gazastreifen. Sollte es keine derartige Einigung geben, werde die Hamas auch keiner befristeten Waffenruhe zustimmen, erklärt der Sprecher ihres militärischen Flügels, Abu Ubaida, im Fernsehen. Die Hamas sei bereit, alle israelischen Geiseln freizulassen und ein umfassendes Waffenstillstandsabkommen abzuschließen. Die Hamas sei aber auch bereit für einen langen Krieg mit Israel.
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Theresa Weiß
Außenminister Johann Wadephul hat die syrische Regierung aufgefordert, eine friedliche Nachkriegsgesellschaft mit der Integration aller Bevölkerungsgruppen anzustreben. Man habe gerade mit dem syrischen Außenminister gesprochen, sagt Wadephul nach einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Jean-Paul Barrot. Die ganze Situation sei besorgniserregend. „Diese syrische Übergangsregierung hat dann unsere Unterstützung, wenn sie sich für einen integrativen Kurs einsetzt“, sagte Wadephul. Ansonsten bleibe es bei dem Appell „an alle anderen in der Region“, die Souveränität Syriens zu wahren.
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Oliver Kühn
Am Donnerstagabend hat Papst Leo XIV. mit einem Beileids-Telegramm auf die Nachricht von Toten und Verletzten beim Beschuss der Pfarrkirche von Gaza reagiert. Darin hieß es, er sei tief betrübt über die Todesfälle und die Verletzungen „durch eine militärische Attacke“. Der Papst verzichtete darauf, Israels Armee als Schuldigen zu nennen – offenbar, weil man im Vatikan der Erklärung folgte, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe. Zugleich wiederholte er seinen Appell für eine sofortige Feuerpause und seine „Hoffnung auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden in der Region“.
Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu reagierte mit einem ungewöhnlichen Dank an Papst Leo für seine „Worte des Trostes“. Zugleich war in dem Text von tiefem Bedauern die Rede. Wörtlich hieß es: „Israel bedauert sehr, dass verirrte Munition die Kirche der Heiligen Familie getroffen hat.“ Jedes unschuldige Todesopfer sei eine „Tragödie“. Und weiter: „Wir teilen die Trauer der Familien und der Gläubigen.“ Israel untersuche den Vorfall und bemühe sich weiterhin darum, Zivilisten und religiöse Stätten zu schützen. Auch das israelische Außenministerium sowie die Streitkräfte des Landes haben inzwischen den Vorfall bedauert und Rücksicht auf religiöse Stätten sowie auf Zivilisten zugesichert.
Unterdessen sind die beiden ranghöchsten christlichen Geistlichen im Heiligen Land unterwegs zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen. Kardinal Pierbattista Pizzaballa und das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Christen, Patriarch Theophilos, wollten unter anderem 500 Tonnen Hilfsgüter dorthin bringen, hieß es aus dem italienischen Außenministerium.
Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, telefonierte Papst Leo mit den beiden Patriarchen und sprach abermals „allen unschuldigen Opfern in dieser Zeit des Schmerzes im Heiligen Land und im gesamten Nahen Osten“ sein Mitgefühl aus. Er bete für den Frieden und setze sich unermüdlich dafür ein, denn nur im Frieden könnten alle Beteiligten ihre Menschlichkeit bewahren.
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Theresa Weiß
Nach den tagelangen Kämpfen mit Hunderten Toten und Berichten über Exekutionen von Zivilisten wachsen die Spannungen in der syrischen Provinz Sweida wieder. Sicherheitskräfte der syrischen Übergangsregierung hatten Stellung an den Rändern der gleichnamigen Provinzhauptstadt bezogen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Augenzeugen vor Ort und aus syrischen Sicherheitskreisen erfahren haben will. Demnach bereiteten sie sich darauf vor, erneut nach Sweida einzurücken, um lokale Konfliktparteien auseinanderzuhalten.
Die Regierung in Damaskus bestritt jedoch Berichte, wonach sich die Sicherheitskräfte bereits in Bewegung gesetzt hätten. Sie seien in „normaler Bereitschaft“, teilte ein Sprecher mit. Es gebe jedoch innerhalb der Provinz derzeit Kämpfe zwischen drusischen Milizen und Beduinen, für die Damaskus die Drusen verantwortlich machte.
Unterdessen hat Israel mitgeteilt, humanitäre Hilfe an die religiöse Minderheit der Drusen in Sweida zu schicken. Die Sendung im Wert von etwa 500.000 Euro umfasse unter anderem Nahrungsmittel, medizinische Ausrüstungen, Erste-Hilfe-Koffer und Medikamente, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X.
Unterdessen hat Israel mitgeteilt, humanitäre Hilfe an die religiöse Minderheit der Drusen in Sweida zu schicken. Die Sendung im Wert von etwa 500.000 Euro umfasse unter anderem Nahrungsmittel, medizinische Ausrüstungen, Erste-Hilfe-Koffer und Medikamente, schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X.
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Oliver Kühn
Israel hat „tiefes Bedauern“ geäußert, nachdem eine katholische Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Militäreinsatz getroffen wurde. „Wir teilen den Schmerz der Familien und der Gläubigen“, hieß es in einer Erklärung des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Das Land bleibe dem Schutz heiliger Orte und dem Schutz von Zivilisten verpflichtet, hieß es weiter.
Ein Militärsprecher erklärte am Abend, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass Geschossteile die Kirche während eines Militäreinsatzes versehentlich getroffen hätten. Die Untersuchungen dauerten noch an.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte kurz zuvor in Washington, der amerikanische Präsident Donald Trump habe Netanjahu wegen des Zwischenfalls angerufen. Netanjahu habe signalisiert, dass es ein „Fehler“ der Israelis gewesen sei, die Kirche zu treffen, so Leavitt.
Bei dem Vorfall waren drei Menschen getötet worden, einige der neun Verletzten befinden sich nach Angaben des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem in kritischem Zustand. Getroffen wurde die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza.
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Oliver Kühn
Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, fordert von der Hamas eine Freilassung der deutschen Geiseln. Er sagte am Freitag auf Hebräisch (Ivrit) in den Sozialen Medien: „Alon Ohel, Gali und Ziv Berman, Itay Chen, Rom Braslavski, Tamir Adar, Tamir Nimrodi – das sind unsere Deutschen unter den Geiseln. Hamas muss sie alle jetzt sofort freilassen. Es ist allerhöchste Zeit für ein Abkommen, um sie alle nach Hause zu bringen und den Krieg zu beenden!“
In einer sehr persönlich gehaltenen Video-Ansprache stellt Seibert die Geiseln und zum Teil ihre Familien vor, und er wirbt bei Israel für einen Deal mit der Hamas, um eine Rückkehr zu ermöglichen. Nach Meinung von Journalisten vor Ort ist Seiberts Statement die erste offizielle Bestätigung eines deutschen Vertreters zum Thema deutsche Geiseln.
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Fabian Drahmoune
Die syrische Präsidentschaft hat drusische Kämpfer beschuldigt, eine zuvor in Suweida im Süden des Landes in Kraft getretene Waffenruhe verletzt zu haben. „Gesetzlose Kräfte" hätten durch „grausame Gewalttaten" gegen das Waffenruheabkommen verstoßen, hieß es in einer Erklärung der Präsidentschaft mit Bezug auf Milizen der in der Region mehrheitlich vertretenen religiösen Minderheit der Drusen am Freitag.
Die „Verbrechen" der Kämpfer stünden in völligem Widerspruch zu den Vermittlungsbemühungen, gefährdeten den inneren Frieden direkt und führten zu „Chaos und einem Zusammenbruch der Sicherheit", erklärte die Präsidentschaft. Weiter warnte sie vor „einer anhaltenden offensichtlichen Einmischung Israels in die inneren Angelegenheiten Syriens".
Die unter internationaler Vermittlung zustande gekommene Waffenruhe hatte am Donnerstag nach tagelangen blutigen Kämpfen zu einem Abzug der Regierungstruppen aus der Stadt Suwaida in der gleichnamigen Region geführt. Zuvor hatten sich dort verschiedene Volksgruppen und die Armee mehrere Tage lang bekämpft, Aktivisten zufolge wurden bis zu 600 Menschen getötet. Am Donnerstag erklärte die syrische Regierung den Abzug der Armee dann für abgeschlossen.
In den Konflikt griff auch das Nachbarland Israel ein, das als Schutzmacht der Drusen auftritt. Die israelische Armee griff am Mittwoch ein "militärisches Ziel" in der Zone des Präsidentenpalastes in Damaskus sowie das Hauptquartier der syrischen Armee in der Region Damaskus an. Israel verlangt den Abzug der syrischen Regierungstruppen aus der Drusen-Region nahe der Grenze zu Israel.
Die „Verbrechen" der Kämpfer stünden in völligem Widerspruch zu den Vermittlungsbemühungen, gefährdeten den inneren Frieden direkt und führten zu „Chaos und einem Zusammenbruch der Sicherheit", erklärte die Präsidentschaft. Weiter warnte sie vor „einer anhaltenden offensichtlichen Einmischung Israels in die inneren Angelegenheiten Syriens".
Die unter internationaler Vermittlung zustande gekommene Waffenruhe hatte am Donnerstag nach tagelangen blutigen Kämpfen zu einem Abzug der Regierungstruppen aus der Stadt Suwaida in der gleichnamigen Region geführt. Zuvor hatten sich dort verschiedene Volksgruppen und die Armee mehrere Tage lang bekämpft, Aktivisten zufolge wurden bis zu 600 Menschen getötet. Am Donnerstag erklärte die syrische Regierung den Abzug der Armee dann für abgeschlossen.
In den Konflikt griff auch das Nachbarland Israel ein, das als Schutzmacht der Drusen auftritt. Die israelische Armee griff am Mittwoch ein "militärisches Ziel" in der Zone des Präsidentenpalastes in Damaskus sowie das Hauptquartier der syrischen Armee in der Region Damaskus an. Israel verlangt den Abzug der syrischen Regierungstruppen aus der Drusen-Region nahe der Grenze zu Israel.
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Fabian Drahmoune
Paris, Berlin und London haben Iran mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt. Die Außenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hätten den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem Außenministerium in Paris.
Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
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Shannon Bierwirth

Bei einem Angriff Israels auf die einzige katholische Kirche im Gazastreifens sind drei Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Donnerstag mit. „Wir wissen mit Sicherheit, dass ein Panzer die Kirche direkt angegriffen hat", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzabella, dem Nachrichtenportal "Vatikan News". Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Angriff nach Angaben des Weißen Hauses als „Fehler".
Demnach äußerte sich Netanjahu in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump. Dieser habe den israelischen Regierungschef angerufen, um über den Angriff auf die Kirche zu sprechen. „Es war ein Fehler der Israelis, diese katholische Kirche anzugreifen, das ist es, was der Ministerpräsident dem Präsidenten gesagt hat", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt vor Journalisten. Die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen bestätigte den Tod von drei Menschen. Zuvor hatten das Patriarchat und der Zivilschutz zwei Todesopfer gemeldet. Kardinal Pizzabella sagte bei "Vatikan News" weiter, die israelische Armee habe erklärt, der Angriff sei ein Versehen gewesen, „aber wir sind uns da nicht sicher", fügte er hinzu.
Das Lateinische Patriarchat verurteilte den Angriff auf einen „heiligen Ort, der rund 600 Vertriebene beherbergte, darunter vor allem Kinder", als „eklatante Verletzung der Menschenwürde". Die Menschen hätten in der Kirche Zuflucht gesucht, nachdem ihnen der Krieg bereits „ihre Häuser, Habseligkeiten und Würde" genommen habe. Unter den Verletzten war nach Angaben des Patriarchats auch der Priester der Gemeinde, Gabriel Romanelli. „Israel zielt niemals auf Kirchen oder religiöse Stätten", erklärte das israelische Außenministerium im Onlinedienst X. Israel empfinde „tiefes Bedauern über die Beschädigung der Kirche der Heiligen Familie in der Stadt Gaza und die zivilen Opfer". Die israelische Armee werde den Vorfall untersuchen.
Papst Leo XIV. zeigte sich „zutiefst betrübt" über den Verlust von Menschenleben und den Angriff auf die Kirche der Heiligen Familie, wie der Staatssekretär des Vatikans im Namen des Papstes erklärte. Der Papst fordere eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen, hieß es in der Erklärung weiter, in der Israel aber nicht explizit genannt wurde.
Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte den Angriff: „Kein militärisches Vorgehen kann ein solches Verhalten rechtfertigen", erklärte sie auf X. Der verstorbene Papst Franziskus habe in regelmäßigem Austausch mit der Pfarrei der Kirche der Heiligen Familie gestanden. Frankreich bezeichnete den Angriff als "inakzeptabel". Außenminister Jean-Noël Barrot erinnerte daran, dass die katholische Kirche im Gazastreifen unter dem „historischen Schutz Frankreichs" stehe. „Es ist Zeit, dass das Massaker in Gaza endet", fügte Barrot hinzu.
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Shannon Bierwirth

Als erstes EU-Land hat Slowenien zwei ultrarechte israelische Minister zu unerwünschten Personen erklärt. Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir und Finanzminister Bezalel Smotrich hätten zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Gewalt an Palästinensern aufgerufen, sagte die slowenische Außenministerin Tanja Fajon der staatlichen Nachrichtenagentur STA zufolge. Als Persona non grata dürfen sie nicht mehr nach Slowenien einreisen.
Falls sich die Lage im Gazastreifen nicht verbessere, erwäge Slowenien weitere Sanktionen, sagte Fajon weiter. Ben-Gvir und Smotrich „befürworten öffentlich die Ausweitung illegaler israelischer Siedlungen im Westjordanland, die Zwangsumsiedlung von Palästinensern und rufen zur Gewalt gegen die palästinensische Zivilbevölkerung auf“, hieß es in einer Erklärung der Regierung in Ljubljana. Dies komme „ethnischen Säuberungen“ gleich.
Bereits Mitte Juni hatten Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien und Norwegen Sanktionen gegen Ben-Gvir und Smotrich beschlossen. Der Schritt Sloweniens folgte auf ein EU-Treffen am Dienstag, bei dem sich die Außenminister nicht auf Maßnahmen gegen Israel wegen Menschenrechtsverletzungen einigen konnten. Ministerpräsident Robert Golob hatte bereits vor dem Treffen erklärt, Slowenien werde gemeinsam mit anderen gleichgesinnten Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen, sollte dies nicht EU-weit gelingen.
Smotrich und Ben-Gvir gehören der rechten israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an - aber nicht dessen Partei. Beide sind Vertreter ultrarechter Parteien in der Regierungskoalition und unterstützen tatkräftig den Ausbau jüdischer Siedlungen.
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Shannon Bierwirth

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will keine syrischen Regierungstruppen südlich der Hauptstadt Damaskus zulassen. „Wir werden syrischen Streitkräften nicht erlauben, in die Region südlich von Damaskus einzudringen“, sagte Netanjahu in einer Videoansprache. Eine weitere rote Linie sei „der Schutz unserer Brüder, der Drusen“. Israel werde weiterhin militärische Mittel einsetzen, um seine roten Linien durchzusetzen, betonte Netanjahu.
Aufgrund des Eingreifens des israelischen Militärs in Syrien sei eine Waffenruhe in Kraft getreten und die syrischen Streitkräfte hätten sich nach Damaskus zurückgezogen, sagte Netanjahu weiter. Die Feuerpause sei „mit Stärke erreicht worden. Nicht durch Bitten, nicht durch Appelle – mit Stärke“, betonte er.
Nach Ausbruch von Gewalt zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinen in der Provinz Suwaida hatte die syrische Regierung Truppen und andere Sicherheitskräfte geschickt. Israel griff daraufhin nach eigenen Angaben zum Schutz der drusischen Minderheit ein. Am Mittwoch hatte die israelische Luftwaffe auch Ziele in der Hauptstadt Damaskus bombardiert, unter anderem auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums, wo das militärische Hauptquartier liegt, sowie ein Ziel in der Nähe des Präsidentenpalastes.
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Jonas Wagner
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat erstmals Sicherheitsmängel seines Landes im Krieg gegen Israel eingestanden. „Die Sicherheitsmängel, die während des Krieges deutlich zutage traten, müssen analysiert und behoben werden“, sagte Peseschkian laut der Tageszeitung „Iran“ in einer Kabinettssitzung in Teheran. Selbstkritik solcher Art ist im autoritär regierten Iran äußerst selten. In dem zwölf Tage andauernden Krieg gegen Israel wurden unter anderem mehrere hochrangige iranische Militärkommandeure in ihren Privatresidenzen getötet. Neben Militär- und Atomanlagen wurden auch relativ unbekannte Ziele angegriffen, darunter eine Anti-Holocaust-Stiftung in der Hauptstadt Teheran.
Nach Einschätzung von Experten wären solche Angriffe ohne Insider-Informationen nicht möglich gewesen. Seit Wochen kursieren daher Spekulationen über eine umfassende Zusammenarbeit einiger Sicherheitskreise mit dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad. Im gleichen Zusammenhang wurden bereits mehrere Personen wegen angeblicher Spionage für den Mossad inhaftiert.
Lob fand Peseschkian auch für Kritiker im Land, die trotz ihrer politischen Differenzen die israelischen Angriffe verurteilt und damit erneut ihren Nationalismus bewiesen hätten. „Der Umgang mit diesen Gruppen muss daher unbedingt korrigiert werden und auch sie müssen wir respektvoll behandeln“, sagte der Präsident.
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